Wohnen und Energiewende: Wo sind wir wirklich?Die einen bringen die tollsten Jubelmeldungen, die anderen, dass alles vergebens sei. Was Energiewende und 100% erneuerbare Energie wirklich bedeutet, drastisch erklärt.
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Ein üblicher Denkfehler ist: „Hurra, ich bin energieautark, jetzt bin ich ein großer Umweltheld“. Ist es ein sehr guter Bauer, der mit 10 ha Feld gerade mal seine eigene Familie ernährt? Nein, sicher nicht! Was ist überhaupt autark? Der Einsiedler, der mit einer 100 W Photovoltaik seinen Notebook betreibt, mehr Ansprüche hat er nicht? Die Graphik rechts oben richtet sich gegen dieses Missverständnis: Ein Hektar energieoptimiertes Siedlungsgebiet erzeugt in Österreich 1 GWh pro Jahr. 12,5% sind Eigenbedarf für Haushaltsstrom, Warmwasser, Raumwärme und zum Laden der Elektroautos. 87,5% werden bedarfsgerecht ins Netz eingespeist. Viel weiter südlich könnten dies 1,667 GWh sein, 7,5% Eigenbedarf, 92,5% ins Netz.
![]() Google antwortet: Bei einem Einfamilienhaus werden ungefähr 110 m³ Beton benötigt. Es wäre überflüssig auszurechnen, wie viel Waldfläche man benötigt, um den CO2-Ausstoß der Betonherstellung für ein einziges Einfamilienhaus zu kompensieren. Beim GEMINI next Generation Haus sind es hingegen 0 m³. Statt in eine krasse Materialschlacht mit Beton wird hier in Photovoltaik und Akkus investiert.
Noch schlimmer wird es bei großen Häusern. Da müssen Schallwellen auf kürzester Distanz gestoppt werden. Das wird mit viel Masse gemacht. Das erfordert enorme Massen an Ziegel und Beton. Das Schraubfundament von einem GEMINI Haus sind nur 4 kg Stahl pro m² Wohnfläche. Die Außenwände sind 26 kg Material und 14 Liter Wasser in der Vollflächenwandheizung pro m². Dieser Wandaufbau hat u=0,11 W/m²/K, 76 kJ/m²/K Wärmespeicherung für den Innenraum. Diese 26 kg/m² entsprechen einer 13 mm dicken Betonwand. Ja, richtig, kein Typfehler, da sind wirklich 13 mm gemeint!
Die 400 GWh Wärme werden benötigt, um den Klinker so stark zu erhitzen, dass daraus durch eine chemische Reaktion Zement und CO2 wird. Dabei entstehen sehr heiße Abgase, die zu nichts anderen zu gebrauchen sind, als diese durch den Schornstein zu jagen. Erhitzt man rein elektrisch, erspart man sich die Energievergeudung heißer Abgase. Daher werden dann zum Erhitzen statt 400 GWh Wärme nur 240 GWh Strom benötigt. Daher 110 GWh Strom zum Steine zerkleinern + 240 GWh Strom zum Erhitzen sind 350 GWh Strom. |